Ovationen

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Gunter Gabriel   Udo Jürgens
Deutschland ist... – Gunter Gabriel
Text: Kunze/Gabriel
Musik: Gabriel
Verlag: Puma

Deutschland ist
die Elbe bei Cuxhaven
das grüne Gras im Allgäu
der Timmendorfer Strand
der rote Fels von Helgoland.
Deutschland ist
Goethes Haus in Weimar
das Porzellan aus Meißen
und die Leute in Schwerin
und der Ku-Damm in Berlin.
Deutschland ist
Hermann Prey und Maffay
die Knef und Nina Hagen
die Kneipen voller Qualm
und Liebe auf der Alm.

Schwarz wie die Kohlen im Revier
Rot wie die Lippen der Mädchen hier.
Gold wie der Weizen und das Bier
das sind die Farben die Farben von dir.

Deutschland ist
Günter Grass und Simmel
Juhnke und Heinz Rühmann
James Last und seine Show
und der Wum von Loriot.
Deutschland ist
Bundesligaspiele
HSV und Bayern
Köln und Werder Brem'
FKK und sich nicht schäm'.
Deutschland ist
ein Schäfer auf der Heide
und Kühe auf der Weide
und Mut nach vorn zu seh´n
und Krisen überstehn.

Schwarz wie die Kohlen im Revier
Rot wie die Lippen der Mädchen hier.
Gold wie der Weizen und das Bier
das sind die Farben die Farben von dir.

Deutschland ist
nicht nur in Paragraphen
wach sein und nicht schlafen
Deutschland lebt in dir
Deutschland sind wir alle hier
Deutschland ist
in den Menschen die wir lieben
in dem, wie wir sind und leben
ist unser aller Land
und ich reiche dir die Hand

 
  Verlangt ihr nicht zuviel ? – Udo Jürgens

Was ist ein Lied?
Ein Lied kann ein Träne sein,
ein Streicheln voller Zärtlichkeit,
ein Vogelruf im Sonnenschein,
kann ein Gedanke sein, ein Spiel.
Was wollt ihr mehr?
Was wollt ihr mehr?

Muß denn ein Lied Parole sein,
ein Vorschlaghammer, ein Plakat,
ein Manifest, ein Meilenstein?
Verlangt ihr nicht zuviel?
Genügt euch nicht der Spott,
der lachend Blüten treibt,
wie etwa Reinhard Mey
die Annabelle beschreibt?

Soll er noch rote Fahnen schwingen?
Hört ihr nicht Adamo, der zu dem Leid
der Welt nichts mehr zu sagen weiß
und nur die Frage stellt?
Was soll ich euch denn da noch singen?

Ist das kein Lied,
das Liebe weckt und nicht zerstört,
das kein System verändern will,
das klingt und lacht und nicht belehrt,
im Namentanz ein Schellenspiel.
Was wollt ihr mehr?
Was wollt ihr mehr?

Muß denn ein Lied Parole sein,
ein Vorschlaghammer, ein Plakat,
ein Manifest, ein Meilenstein?
Verlangt ihr nicht zuviel?

Wenn Udo Lindenberg,
in seinen Frack gezwängt,
die Nostalgie benützt,
damit er sie verdrängt:
ist das denn nicht genug Vergnügen?
Und wenn dann noch James Last
die Lebensfreude weckt,
und für den Alltag
so ein neues Licht entdeckt:
Kann das alleine nicht genügen?

Das ist mein Lied, das helfen will
und nicht verletzt,
wo auch Kritik aus Liebe kommt,
das nicht erzieht und Zeichen setzt:
ein bunter Vogel ohne Ziel.
Was wollt ihr mehr?
Was wollt ihr mehr?
La, la, la, la...

Copyright 1977

Interpret Udo Jürgens
Komponist Udo Jürgens
Texter Eckart Hachfeld
Produzent n.n.
Verlag Edition Montana